Ernst Jünger - Dichter des Angriffes und des Rückzuges, der Innerlichkeit. Eher den grandiosen Betrachtungen aus seiner Feder, "der Zeit deutend beizukommen" zugetan, führte die weit verbreitete Ächtung des Autors im öffentlichen Diskurs dazu, daß ich mich mit dem Stein des Anstoßes, seinem politischen Frühwerk, beschäftigte. Was ich fand, waren die Ausführungen eines Mannes, dessen Polemik gegen Liberalismus und satter Bürgerlichkeit Beilhieben glich; den es nach schnellen Schnitten verlangte. Der das Unbestimmte der Zeit einer Weimarer Republik als Möglichkeit für Veränderungen wahrnahm: "Das Chaos ist dem Werdenden günstiger als die Form". Dies erklärt vielleicht die fatale Nähe zum Nationalsozialismus zu jener Zeit. Ob man Jünger deshalb als Wegbereiter des Faschismus bezeichnen kann, ist allerdings fraglich. Kurt Tucholsky bemerkte dazu "Die Handvoll Leute um Jünger, Schauwecker und die anderen ... Romantiker glauben immer, wenn sie bewegt sind, bewegten sie dadurch auch schon die Welt".
Die Veröffentlichungen an dieser Stelle sollen helfen, die Wirren der damaligen Zeit von einem anderen, radikaleren Standpunkt der sogenannten "Neuen Nationalisten" her zu beleuchten. Die übrigen Artikel befand ich wert, sie hier einem geschichtlich interessierten Publikum zugänglich zu machen, da sie die Umstände der damaligen Zeit in einem (für die heutigen Verhältnisse) ungewöhnlichen Licht erscheinen lassen. Im besonderen sei auf das Streitgespräch zwischen Dr. Kurt Hiller und Franz Schauwecker hingewiesen (aus "Ja uns Nein"). Besser können die damaligen Positionen von Pazifisten und Nationalisten nicht beschrieben werden. Die Artikel sind in Orginalform abgebildet, was der Authentizität zuträglich, der Qualität hingegen abträglich ist. Ich bitte dies zu entschuldigen.
Ernst Jünger, Ernst Niekisch, Widerstand, Arminius, Standarte, Orplid, Uwe Nolte